Mittwoch, November 29, 2006

Feueralarm - Teil 4




... und fördern Paranoia.

Oder überlegt jemand von Euch morgens unter der Dusche beim Haarewaschen, was er bei einem möglichen Feueralarm jetzt machen würde?

- Haare abspülen, abtrocknen, anziehen und ruhig das Haus verlassen?
- Haare schnell spülen, sich halbnaß anziehen und schnell aus dem Haus?
- Schnell raus aus der Dusche und - das Handtuch vor nicht öffentliche Stellen haltend - die Flucht antreten?

Montag, November 27, 2006

Feueralarm - Teil 3


Ja, ja, das ist schon bekannt. Und ich habe auch schon erwähnt, daß auch wir so ein Ding in der Wohnung haben.


Neu ist nur: Seit gestern weiß ich, daß es funktioniert...


Sonntag, 22.00 Uhr: H. ist wieder da!!!
Ich freue mich und da ich ihm versprochen habe, noch zu kochen, brate ich das gewürzte Hühnerfleisch in der Pfanne kurz und heiß an, gieße mit Wasser auf, eine Dampfwolke steigt auf.
H. stürzt zum Fenster und öffnet es, ich laufe mit Blick auf den freundlich grün blinkenden Rauchmelder zur Schlafzimmertür, reiße sie auf und öffne das Schlafzimmerfenster.
Als ich wieder herauskomme, blinkt das Licht rot und ein ohrenbetäubender Sirenenton gellt durch die ruhige kühle Nacht. Das Wort mit "sch" entfährt meinem Mund und ich mache mich auf dem Weg nach unten. Nicht ruhig und auch nicht geordnet laufe ich über die Stiege. Kein Mensch unten - eh klar, die ziehen sich vermutlich gerade genervt die Schuhe an. Ich stehe da in T-Shirt und Birkenstöcken ohne Socken, dafür mit Panik im Gesicht.

Wie soll ich den Alarm ausschalten? Die ersten Leute kommen auf den Gang, ich sage ihnen, was passiert ist und ob sie mir helfen könnten? Nein, sie verziehen sich wieder in die Wohnungen. Ich bin allein mit dem Sirenenton. H. wartet oben in der Wohnung auf das Ende des Lärms. Ich bin für das Desaster verantwortlich, also muß ich es abstellen. Im Keller, soviel hab ich letztes Mal mitgekriegt. Da gibt es auch wirklich eine Tür mit der Aufschrift "Brandmeldezentrale" - und mein Schlüssel sperrt!!!

Drinnen sind viele abgesperrte Schaltkästen, es blinkt rot, auch akustisch ist der Alarm deutlich zu bemerken. Ein Knopf mit der Bezeichnung "internen Alarm abstellen" ist zugänglich. Ich drücke, der Alarm im Brandmeldezentralenkammerl verstummt. Geschafft!

Ich gehe hinaus, doch draußen heult die Sirene weiter. Knopf länger drücken, vielleicht hilfts! Leider nein.
Ich laufe nach oben ins Erdgeschoß, vor dem Haus sind Menschen, ich frage, ob jemand abstellen kann: Leider nein.

H. - der kann das, ist schließlich der Mann im Haus, äh - in der Wohnung. Jogging nach oben, er sieht mich verständnislos an (warum geht die Sirene noch), kommt aber nach kurzer Erklärung mit in den Keller.
Da er es auch nicht schafft, den Alarm abzustellen, kommen wir auf die glorreiche Idee, die Hausverwaltung anzurufen. Die erklären H. am Telefon, was er tun muß. Der Einwand, daß der Schaltkasten abgeschlossen sei, zählt nicht, den könne man mit einem Schraubenzieher ganz leicht aufzwängen. Schraubenzieher? Woher? Wir versuchen es mit dem Schlüssel. Geht nicht. Schließlich laufe ich wieder einmal nach oben, in den 4. Stock, Werkzeug holen.
Nach unten gehts mit dem Aufzug, der im 2. Stock stehen bleibt. Ein junges Paar steigt ein und will sich vor dem vermeintlichen Feuer retten. (Nach ca. 15 - 20 min mit dem Aufzug, die haben Nerven!)
Kurz bevor ich wieder im Brandmeldezentralenkammerl ankomme, wird es still. H. hat es geschafft. Mit dem Taschenmesser, wie Männer das eben so machen.
Nach einer kurzen telefonischen Rücksprache mit 122 stelle ich sicher, daß sie nicht unterwegs sind (also kein direkter Alarm) und bedanke mich bei H., meinem Helden, wie Frauen das eben so machen.

Feueralarm - Teil 2


... das hatten wir doch schon?

Stimmt. Allerdings mit folgendem Kommentar:
"... und stören den Schlaf. Bis jetzt haben sie sich auf das Stören des Schlafes beschränkt."
Das war nach dem Alarm am Donnerstag.


Freitag, 22.20 Uhr: Feueralarm.

Nein, ich mag nicht schon wieder. Aber OK, ich ziehe mich an, Schlüssel in die Hand, vergewissere mich, ob ich die Schlüssel habe, nehme die Schlüssel fester (H. ist schließlich übers Wochenende nach Hause gefahren und wer sollte mir die Wohnung aufsperren, wenn ich den Schlüssel vergesse?)und verlasse die Wohnung. Geordnet und ruhig begebe ich mich ins Stiegenhaus, gehe nach unten und stehe schließlich mit ca. 7 anderen Leuten erwartungsvoll und schicksalsergeben vor dem Haus.

Da es etwas länger dauert, spaziere ich eine Runde ums Haus. Dabei fällt mein Blick durch ein Gangfenster im 3. Stock und auf eine Wohnungstür, über der eine rote Lampe leuchtet (Hey, ist die vor allen Türen?). Ich gehe ein Stück weiter und schaue zu den Fenstern hoch: Lichtschein, allerdings offensichtlich von einer Glühbirne und nicht von einem Feuer. Hm. Vielleicht hilft die Info, deswegen gebe ich sie an die anderen weiter.

Ein Held erklärt sich bereit, nach oben zu gehen und an die Tür zu klopfen. Ich beobachte ihn aus sicherer Entfernung von außen. Erst klingelt er, klopft, dann schlägt er mit der Faust auf die Tür. Nichts passiert.

Ok, wir müssen was tun. Jemand alarmiert die Feuerwehr und im Nu bin ich mitten im schönsten Einsatz. Das ist echt imposant. Drei Feuerwehrfahrzeuge und die Polizei erscheinen. Der Polizist sucht nach Augenzeugen, die Feuerwehr geht mit Atemschutz nach oben zur Wohnung.
Ich verdrücke mich wieder an meinen Aussichtsplatz und sehe, wie die Feuerwehr die Tür aufbricht. Dichter Rauch quillt heraus. 2 Feuerwehrmänner gehen hinein und tragen kurz nachher einen schlaffen Körper durch die Wohnungstür.

Inzwischen ist das RK mit einem SEW eingetroffen. Ich halte es für meine Pflicht, mich vorzustellen und meine Hilfe anzubieten; ein arrogantes "nein, wir brauchen niemanden" weist mich in die Schranken. Ok, dann soll Blondie machen, was bilde ich mir auch ein?
Aus Langeweile erzähle ich den anderen meine Beobachtung der Bergung und der Held von vorhin ist überzeugt: "Die is hin, des überlebt keiner." Auf mein "nana, so schnell stirbt man nicht" folgt eine Belehrung, daß man das keine 3 Minuten aushalte. Ok, er ist der Held, ich ziehe mich zurück. Inzwischen trifft der Einsatzleiter des RK in einem Kommandofahrzeug ein. Ich stelle mich wieder vor und biete meine Hilfe an. Ein netter Mensch, er versucht gleich, Gemeinsamkeiten zu finden: Er hat mich schon bei ihnen auf der Dienststelle gesehen, wo ich noch nie war. Außerdem kennt er mich von der Klinik, wo ich angeblich als Krankenschwester arbeite.
Bevor er sich noch mit seiner Mannschaft bespricht, erzählt er uns leutselig, was er vom Funk weiß: Eine Verletzte, die Frau wollte Kochen und ist dabei eingeschlafen. Dann geht er ins Gebäude um seine Mannschaft zu suchen.

Nach kurzer Zeit kommen sie wieder heraus, eine Frau hängt im Tragsessel und wird auch außerhalb des Hauses nicht auf die Trage gelegt, kein Sauerstoff, kein Notarzt.
Der Einsatzleiter erklärt, daß sie eine Rauchgasvergiftung habe und durch den Rauch ziemlich durcheinander sei. Auch sonst beantwortet er unsere Fragen bereitwillig. Wie gesagt: Ein netter Mensch.

Abschließend erlaubt er uns, wieder in das Haus zu gehen. Ich bin die einzige, die vorsichtig nochmal bei der Feuerwehr nachfragt...

Freitag, November 24, 2006

Feueralarm




... und stören den Schlaf. Bis jetzt haben sie sich auf das Stören des Schlafes beschränkt.



In unserer neuen Wohnung hängen diese kleinen Helferlein. Beruhigend ist es ja wirklich, schließlich wohnen wir im 4. Stock, da gibt es kein aus-dem-Fenster-springen, wenn der Fluchtweg verqualmt ist. Also haben wir im ganzen Haus ein sehr sensibles Frühwarnsystem mit einem durchdringenden Sirenenton.

Beim ersten Mal hob es uns morgens aus den Betten, es war kalt, mein Süßer krank und dauerte ca. eine halbe Stunde, bis wir wieder ins Haus konnten.
Gestern passierte es am Abend, H. hatte sich schon zur Ruhe begeben, ich konnte mich noch nicht vom Fernseher losreißen. Warm angezogen verließen wir beide geordnet und ruhig den Wohnblock, die Hände an den Ohren, um dem fruchtbaren Lärm zu entgehen.

Ca. 10 Leute hatten die gleiche Idee, einige schauten belustigt aus dem Fenster. Die Feuerwehr kam - wie auch beim ersten Mal - nicht.
Gestern konnten wir auch den Grund des Alarms erfahren: Jemand hat sich zu heiß und lange geduscht, der Dampf reichte, um den Alarm des Rauchmelders, der nicht im Badezimmer hängt, auszulösen.

Irgendwie beruhigend, daß das System so sensibel ist, aber doch auch sehr nervig!