Montag, November 27, 2006

Feueralarm - Teil 2


... das hatten wir doch schon?

Stimmt. Allerdings mit folgendem Kommentar:
"... und stören den Schlaf. Bis jetzt haben sie sich auf das Stören des Schlafes beschränkt."
Das war nach dem Alarm am Donnerstag.


Freitag, 22.20 Uhr: Feueralarm.

Nein, ich mag nicht schon wieder. Aber OK, ich ziehe mich an, Schlüssel in die Hand, vergewissere mich, ob ich die Schlüssel habe, nehme die Schlüssel fester (H. ist schließlich übers Wochenende nach Hause gefahren und wer sollte mir die Wohnung aufsperren, wenn ich den Schlüssel vergesse?)und verlasse die Wohnung. Geordnet und ruhig begebe ich mich ins Stiegenhaus, gehe nach unten und stehe schließlich mit ca. 7 anderen Leuten erwartungsvoll und schicksalsergeben vor dem Haus.

Da es etwas länger dauert, spaziere ich eine Runde ums Haus. Dabei fällt mein Blick durch ein Gangfenster im 3. Stock und auf eine Wohnungstür, über der eine rote Lampe leuchtet (Hey, ist die vor allen Türen?). Ich gehe ein Stück weiter und schaue zu den Fenstern hoch: Lichtschein, allerdings offensichtlich von einer Glühbirne und nicht von einem Feuer. Hm. Vielleicht hilft die Info, deswegen gebe ich sie an die anderen weiter.

Ein Held erklärt sich bereit, nach oben zu gehen und an die Tür zu klopfen. Ich beobachte ihn aus sicherer Entfernung von außen. Erst klingelt er, klopft, dann schlägt er mit der Faust auf die Tür. Nichts passiert.

Ok, wir müssen was tun. Jemand alarmiert die Feuerwehr und im Nu bin ich mitten im schönsten Einsatz. Das ist echt imposant. Drei Feuerwehrfahrzeuge und die Polizei erscheinen. Der Polizist sucht nach Augenzeugen, die Feuerwehr geht mit Atemschutz nach oben zur Wohnung.
Ich verdrücke mich wieder an meinen Aussichtsplatz und sehe, wie die Feuerwehr die Tür aufbricht. Dichter Rauch quillt heraus. 2 Feuerwehrmänner gehen hinein und tragen kurz nachher einen schlaffen Körper durch die Wohnungstür.

Inzwischen ist das RK mit einem SEW eingetroffen. Ich halte es für meine Pflicht, mich vorzustellen und meine Hilfe anzubieten; ein arrogantes "nein, wir brauchen niemanden" weist mich in die Schranken. Ok, dann soll Blondie machen, was bilde ich mir auch ein?
Aus Langeweile erzähle ich den anderen meine Beobachtung der Bergung und der Held von vorhin ist überzeugt: "Die is hin, des überlebt keiner." Auf mein "nana, so schnell stirbt man nicht" folgt eine Belehrung, daß man das keine 3 Minuten aushalte. Ok, er ist der Held, ich ziehe mich zurück. Inzwischen trifft der Einsatzleiter des RK in einem Kommandofahrzeug ein. Ich stelle mich wieder vor und biete meine Hilfe an. Ein netter Mensch, er versucht gleich, Gemeinsamkeiten zu finden: Er hat mich schon bei ihnen auf der Dienststelle gesehen, wo ich noch nie war. Außerdem kennt er mich von der Klinik, wo ich angeblich als Krankenschwester arbeite.
Bevor er sich noch mit seiner Mannschaft bespricht, erzählt er uns leutselig, was er vom Funk weiß: Eine Verletzte, die Frau wollte Kochen und ist dabei eingeschlafen. Dann geht er ins Gebäude um seine Mannschaft zu suchen.

Nach kurzer Zeit kommen sie wieder heraus, eine Frau hängt im Tragsessel und wird auch außerhalb des Hauses nicht auf die Trage gelegt, kein Sauerstoff, kein Notarzt.
Der Einsatzleiter erklärt, daß sie eine Rauchgasvergiftung habe und durch den Rauch ziemlich durcheinander sei. Auch sonst beantwortet er unsere Fragen bereitwillig. Wie gesagt: Ein netter Mensch.

Abschließend erlaubt er uns, wieder in das Haus zu gehen. Ich bin die einzige, die vorsichtig nochmal bei der Feuerwehr nachfragt...

1 Kommentar:

eule hat gesagt…

wie ich lese wird dir in innsbruck nicht so schnell fad!
bei lauter so netten mitmenschen :o)